Brigitte Descoeudres
Doktorandin (Philosophisch-Historische Fakultät)
Promotionsprojekt
„Bild-Poesie? Die Spezifität des Poetischen in der Malerei der Moderne“
Der Begriff „Poesie“ hat mit der gegenwärtigen Konjunktur des Emotionalen eine Rückkehr in den alltäglichen Sprachgebrauch erfahren. Immer häufiger werden auch auf wissenschaftlicher Seite Stimmen laut, die das kreative Potenzial des Poetischen hervorheben. Im allgemeinen Kunstdiskurs indessen verbindet sich „Poesie“ noch immer mit der Vorstellung von obskurer, „poetisch-romantischer“ Stimmung. Dennoch lässt sich an gewissen Malereien der Moderne zeigen, dass Bild-Poesie aus unterschiedlichen Konstellationen von strukturalen und motivischen Gegebenheiten entstehen und über Stimmung oder Gefühl zu einer spezifischen Erfahrung mit intersubjektivem Geltungsanspruch führen kann. Das Poetische ist keine blosse Kollateral-Erscheinung des Bildlichen, sondern hat eine eigentümliche epistemische Funktion, welche in diesem interdisziplinären Projekt der Fachbereiche Philosophische Ästhetik und Kunsttheorie sowohl ideengeschichtlich als auch anhand von phänomenologischen Untersuchungen und vergleichenden Diskurs-Analysen herausgearbeitet werden soll.
Start: FS17
Zweitbetreuer: PD Dr. phil. Roger Fayet, Kunsthistorisches Institut der Universität Zürich