Dr. Marina Silenzi

Philosophisch-Historische Fakultät
Departement Künste, Medien, Philosophie
Professur Wild
Vita
Nach dem Studium der Philosophie in Buenos Aires und Forschungsaufenthalten in Wien und Berlin begann ich 2015 meine Promotion an der Universität Basel, die ich 2020 bei Hubert Thüring und Markus Wild mit der Dissertation Krankheit und Gesundheit in der späten Philosophie Friedrich Nietzsches abschloss. Darin entwickelte ich ein Gesundheitsmodell, das den Antagonismus der Konzepte von Krankheit und Gesundheit überwindet und sie als zirkulär-kontinuierliche Koexistenz interpretiert. Zudem setze ich mich mit der Figur des „dionysischen Künstlers“ als Ideal der Gesundheit in Nietzsches letzter Werkphase sowie mit seinem Begriff des Leibes auseinander.
Darüber hinaus beschäftige ich mich mit den Formen des Gemeinwesens, Rolle und Bedeutung des Staates und dem Raum individueller Ausdrucksfähigkeit in der Philosophie Nietzsches sowie mit Machtmechanismen und körperlichen Ausdrucksformen in der Philosophie Judith Butlers und Michel Foucaults und der zeitgenössischen Kritik des Begriffs der „Vernunft“ im Rahmen der Sozialpsychologie und evolutionistischen Theorie. Ausgehend von einer Kritik und Neudefinition der Fähigkeiten der menschlichen Vernunft untersuche ich Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Formen nichtmenschlichen tierischen Denkens.
Forschungsinteressen
Moderne und zeitgenössische Philosophie, poststrukturalistische Philosophie, Ästhetik, Tierphilosophie, Philosophie des Geistes.
Publikationen
Silenzi, M. (2025): „Sujétion in der Sittlichkeit? Oder: Wie man die Moral aus einer ‚naturalistischen‘ Perspektive neu denken kann“. Nietzscheforschung 32, (i. E.)
Silenzi, M. (2025): „Leib und Bewegung: Egon Schieles Selbstporträts als Ausdruck des Dionysischen“. In: Nietzsche und die bildende Kunst im 20. Jahrhundert, hg. von E. Wachendorff, (i. E.).
Silenzi, M. (2024): Krankheit und Gesundheit in der späten Philosophie Friedrich Nietzsches. Eine psychophysiologische Analyse des Leibes und des dionysischen Künstlers. De Gruyter.
Silenzi, M. (2024): „Auf der Suche nach der Instinktsprache in der Tragödie: Gebärden- und Tonsprache in Nietzsches Basler Vorlesungen“. Nietzscheforschung31(1), 225–234.
Silenzi, M. (2024): „Die beständige Bildung vergänglicher Organisationen. Zum ‚Tod des Autors‘ und seinen Folgen für das Denken von ‚Identität‘“. In: Männer über sich. Wissenschaft, Biografie und Geschlecht, hg. von M. Berger, M. Hähnle und A. Leyrer. L'Homme Schriften 29. Reihe zur Feministischen Geschichtswissenschaft. Göttingen. Vandenhoeck & Ruprecht, 147–166.
Silenzi, M. (2023): „‚Aelter als die Sprache ist das Nachmachen von Gebärden‘. Der Leib als Entstehungsort der Sprache“. Nietzsche-Studien52(1), 99–123.
Silenzi, M. (2023): „Die Befreiung der Individualität vom Diktat des Gesellschaftlichen. Nietzsches Ansatz triebhaft-affektiver Wiederaneignung im Kontext seiner Auseinandersetzungen von 1881 (Heft M III 1)“. Nietzscheforschung30(1), 203–213.
Silenzi, M. (2020): „Eine psychophysiologische Lektüre der Vorreden von 1886/87. Genese und Bedeutung von ‚Krankheit‘ und ‚Gesundheit‘ in Nietzsches Spätphilosophie“. Nietzsche-Studien49(1), 1–28.
Silenzi, M. (2020): „Philosophy of health. Nietzsche’s humanism on health and on the aesthetic acts of the human being“. InCircolo10, 1–20.