Jan Müller
Jg. 1979. Studium der Philosophie und Germanistik (Deutsche Sprache und Literatur) in Marburg/Lahn. 2004 Magister mit einer Arbeit über Theorien der (kollektiven) Erinnerung und des Gedächtnisses. 2006-2008 Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes, 2008-2010 akademischer Mitarbeiter („Studiengangsmanager“) an der Universität Stuttgart; Promotion 2010 an der Universität Stuttgart mit einer handlungsphilosophischen Arbeit über das Arbeiten ( „Arbeiten, Handeln, Wissen. Tätigkeitstheoretische Studien zu einem dialektischen Arbeitsbegriff“). 2010-2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der TU Darmstadt. Seit 02/2016 Assistent am Lehrstuhl für Praktische Philosophie des Basler philosophischen Seminars.
Ich interesse mich in Forschung und Lehre für systematische Fragen im Grenzgebiet von Handlungs- und Praxisphilosophie, Theorien praktischer Normativität, Rechtsphilosophie und Gesellschaftstheorie, meistens im methodischen Ausgang von sprachphilosophischen Problembeschreibungen. Derzeit arbeite ich an einem Habilitationsprojekt mit dem Arbeitstitel „Lebensform und Rechtsform“, das die These entwickelt und begründet, dass die systematische Funktion, die dem Modell einer „menschlichen Lebensform“ in gegenwärtigen metaethischen Vorschlägen zugebilligt wird, nur dann verständlich wird, wenn man die moderne Lebensform als Rechtsform expliziert – freilich um den Preis, dass das Begründungsversprechen des metaethischen Naturalismus dann aufgegeben werden und durch ein Verständnis der (politischen, gesellschaftlichen) Vollzugsform unseres Handelns ersetzt werden muss. Eine Schlüsselstellung hat dabei die Diskussion von Modellen praktisch-rationaler Zweitpersonalität: „Bipolarität“, „Anerkennung“, „Versprechen“ und „Bezeugen“ u.a.
Die Autor_innen, auf die ich immer wieder zurückkomme, sind im Moment u.a. Aristoteles, Hegel, Marx, Misch, König, Benjamin, Adorno, Arendt, Wittgenstein, Anscombe, Austin, Ryle, Cavell, Derrida und McDowell.
Spezialisierungsgebiete
Systematisch: Philosophie des Handelns und der „Praxis“ (Philosophy of Action and Practice); Interpersonalität und Selbstverhältnisse, insbes. Philosophien der „Zweiten Person“ und der „Anerkennung“ (Personality, Recognition, and the Second Person); Rechtsform und politische Form (Philosophy of Democracy and Law); Normativität und Phänomenologie des „Lebens“ (Metaethics and Metaphysics of „Life“); Theorien des Sprachhandelns und (neo)pragmatische Theorien der Bedeutung (Philosophy of Language).
Kompetenzbereiche
Systematisch: Praktische Philosophie und Metaethik (Ethics and Metaethics), Politische und Sozialphilosophie (Political Philosophy and Social Theory), Ästhetik, insbes. Philosophie der Literatur (Aesthetics, esp. Theories of Literatur), Sprachphilosophie (Philosophy of Language)
Historisch: Philosophie der Moderne und des Deutschen Idealismus (German Idealism); Philosophie des 20. Jahrhunderts (20th century Continental and Analytic Philosophy); Philosophie der „Zwischenkriegszeit“ und „Kritische Theorie“; zeitgenössische französische Philosophie (contemporary French Philosophy)
Weitere Informationen (Papers, CV): https://unibas.academia.edu/JanMüller/