Philosophie mit Schwerpunkt Antike und Mittelalter

Die Professur für Geschichte der mittelalterlichen Philosophie hat ihren Forschungsschwerpunkt im 15. Jahrhundert, der am wenigsten erschlossenen Phase der Philosophiegeschichte des Mittelalters. Das 15. Jahrhundert, das Jahrhundert der Basler Universitätsgründung, ist eine philosophiehistorische Achsenzeit, in der einerseits die Denk-Entwürfe der Hochscholastik systematisiert, kondensiert und pädagogisch aufbereitet und damit andererseits die Grundlagen für die Entwicklungen der Frühen Neuzeit erarbeitet werden.
In historischer Perspektive geht es entsprechend darum, die oft unbekannten philosophischen – und weil es sich in dieser Zeit kaum trennen lässt, auch die theologischen – Entwürfe dieses 15. Jahrhunderts zu kartographieren, wofür eine enge Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Basel vorgesehen ist. Systematisch geht es darum, Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Philosophiegeschichte der Vormoderne aufzudecken und aufzuzeigen, welche Rolle die Entwürfe des 15. Jahrhunderts im Übergang von der mittelalterlichen zur frühneuzeitlichen Scholastik spielen. Inhaltlich schliesslich liegt ein vorläufiger Schwerpunkt auf der Tradition der Kommentare zu den Sentenzen des Petrus Lombardus, einer Textgattung, die vom 12. bis teilweise ins 17. Jahrhundert hinein gepflegt und genutzt worden ist, um die brennenden philosophischen und theologischen Fragen der jeweiligen Zeit zu erörtern.

Professor:
Prof. Dr. Maarten J.F.M. Hoenen

Team:
Dominique Wilk, Hilfsassistentin

SNF Ambizione Projekt:
Dr. Aurora Panzica, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Laufende Promotionen:
Karsten Engel, MA: SNF-Projekt
Peter Keller, MA