Prof. Dr. Angelika Krebs
Professorin (Professur Krebs)
Büro
Steinengraben 5
4051
Basel
Schweiz
Vita
Angelika Krebs wurde 1961 in Mannheim geboren. Sie studierte Philosophie, Deutsche Literatur und Musikwissenschaft in Freiburg im Breisgau, Oxford, Konstanz und Berkeley. 1993 promovierte sie in Frankfurt mit ihrer im Auftrag der UNO verfassten und mit dem Stegmüller-Preis ausgezeichneten Studie "Ethics of Nature" bei Friedrich Kambartel, Bernard Williams und Jürgen Habermas. Ihre Habilitation erfolgte 2001, ebenfalls in Frankfurt, mit der Schrift "Arbeit und Liebe". Seit 2001 hat sie den Lehrstuhl für Praktische Philosophie an der Universität Basel inne. Das akademische Jahr 2005/2006 verbrachte sie als Rockefeller Visiting Fellow am Center for Human Values in Princeton, 2010 war sie Faculty Visitor am Institut für Philosophie der Universität Oxford und 2014 Rachel Carson Fellow an der LMU München (Lebenslauf (CV Deutsch), Curriculum Vitae (Englisch), Portrait Uni Nova 2005 und Portrait SpatzZeitung 2012).
Schwerpunkte in Forschung und Lehre
Angelika Krebs arbeitet vor allem in der zeitgenössischen Praktischen Philosophie. In den letzten Jahren hat sich ihr Forschungsschwerpunkt von der Analytischen (Angewandten) Ethik und Gerechtigkeitstheorie auf die Philosophie der Gefühle und die Ästhetik verschoben. Ihr letztes Forschungsprojekt entwickelte eine Landschaftsästhetik ("As If The Earth Has Long Stopped Speaking to Us" und "Das Weltbild der Igel"). Gegenwärtig arbeitet sie an der Entwicklung einer Gefühlsethik im Anschluss an Max Scheler. In der Lehre zeichnet Angelika Krebs für den Grundkurs Ethik sowie die darauf aufbauenden Module "Probleme/Klassiker der Praktischen Philosophie" verantwortlich (Semesterplan des Grundkurses und Liste der Lehrveranstaltungen und Vorträge). Die interaktive und intensive Lehre in kleinen Gruppen von max. 12 Studierenden ist Angelika Krebs ein besonderes Anliegen (Hinweise zur Seminarform und Artikel aus der Basler Zeitung (2009)).
Wichtigste Veröffentlichungen
(Liste der Publikationen)
- Das Weltbild der Igel. Naturethik einmal anders (zusammen mit Stephanie Schuster, Alexander Fischer und Jan Müller). Basel: Schwabe 2021. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
- The Meaning of Moods. (Hg. zusammen mit Aaron Ben-Ze'ev). Springer. Berlin. 2017. Table of contents / Preface
- Philosophy of Emotion I-IV. (Hg. zusammen mit Aaron Ben-Ze'ev) Routledge. London. 2017. Table of contents / Preface / Introductions to I, II, III and IV
- Zwischen Ich und Du. Eine dialogische Philosophie der Liebe. Suhrkamp. Frankfurt. 2015. Inhaltsverzeichnis / Einleitung
- Arbeit und Liebe. Die philosophischen Grundlagen sozialer Gerechtigkeit. Suhrkamp. Frankfurt. Februar 2002, fünf Auflagen. Inhaltsverzeichnis / Einleitung / Abstract
- Gleichheit oder Gerechtigkeit. Texte der neuen Egalitarismuskritik. (Hg.) Suhrkamp. Frankfurt. 2000, fünf Auflagen. Inhaltsverzeichnis / Einleitung
- Ethics of Nature. A Map. Mit einem Vorwort von Bernard Williams. De Gruyter. Berlin/New York. 1999. Table of contents / Introduction / Abstract
- Naturethik. Grundtexte der gegenwärtigen tier- und ökoethischen Diskussion. (Hg.) Suhrkamp. Frankfurt. 1997, acht Auflagen. Inhaltsverzeichnis
Landschaft und Heimat
“The earth is the Lord’s” (Psalm 24, 1)
«Comme si la terre avait cessé de nous parler»
Nachwuchstagung ‚Natürlich interdisziplinär!‘
Hotspot Arikel 47/2023
An der gemeinsam mit dem englischen Philosophen Roger Scruton im September 2012 in Basel veranstalteten Tagung "A Sense of Place" ging es um Landschaft und Heimat im Umweltschutz. Der Eröffnungsvortrag mit dem Titel "Oikos and Attachement" wurde von Roger Scruton gehalten und von Angelika Krebs eingeführt (Interview mit Roger Scruton in der Tageswoche) zum Thema Heimat und in der NZZ zum Thema Schönheit.
Im Rahmen ihres Fellowships am Rachel Carson Center der LMU München hielt Angelika Krebs im April 2014 den Vortrag "'And What Was There Accepted Us': Landscape, Stimmung, and Heimat" (Video).
Dichtung und Philosophie
Angelika Krebs ist an der interdisziplinären Zusammenarbeit besonders gelegen und fragt, wie sich Philosophie und Literatur gegenseitig ergänzen können. Zu diesem Behufe lud sie Dichter wie Michael Donhauser (2011), Farhad Showghi (2012) und Peter Kurzeck (2013) zu Lesung und philosophischem Gespräch nach Basel ein.
Dialogische Liebe
Im Rahmen der Hamburger Ringvorlesung zum Thema "Verletzlichkeit" hielt Angelika Krebs im Sommer 2010 einen Vortrag mit dem Titel "Liebe und Abhängigkeit" (Video).
Gefühle
2013 gründete Angelika Krebs die "European Philosophical Society for the Study of Emotions" (EPSSE) zusammen mit ihren Kollegen Aaron Ben-Ze'ev aus Israel und Anthony Hatzimoysis aus Griechenland. Die Eröffnungstagung fand im Juli 2014 in Lissabon statt, ein Workshop zu Stimmungen im Dezember 2015 in Basel.
"Philosophy of Emotion", ein vierbändiges Werk, das die wichtigsten Texte zur neueren Emotionstheorie versammelt, ist 2017 bei Routledge erschienen.
Veranstaltungen (Auswahl)
Gastvorträge:
Prof. Sophie Grace Chappell: Epiphanies in Nature (2023)
Prof. Bernhard Schlink: Liebe (2022)
Prof. Reiner Wimmer: Anthropologie und Ethik (2022)
Prof. Hans Julius Schneider: Theologie als Grammatik? (2019)
Prof. Friedrich Kambartel: Die Farbe der Welt (2019)
Prof. Dr. Damian Cox: The Stances of Cinematic Spectatorship (2018)
Prof. Gottfried Gabriel: Literatur und Erkenntnis (2017)
Prof. Dr. David Heyd: Conservation - For Whom? (2016)
Prof. Dr. Aaron Ben-Ze'ev: In the Name of Love (2014)
Prof. Dr. Friedrich Kambartel: Brauchen wir eine vierte, ökonomische Gewalt? (2013) (hier: Vortrag als Audio-Mitschnitt)
Peter Kurzeck (Dichterlesung): Was von allein wächst, wird weggemacht (2013) - wegen Krankheit abgesagt
Farhad Showghi (Dichterlesung): Die grosse Entfernung (2012)
Prof. Dr. Roger Scruton: Oikos and Attachment (2012)
Judith Albert (Videoinstallation): Moving Pictures (2012)
Prof. Dr. Heribert Prantl: Die Apfelbaum-Demokratie (2011)
Prof. Dr. Avishai Margalit: Why Are You Betraying Your Class? (2011)
Michael Donhauser (Dichterlesung): Als wären es wir (2011)
Prof. Dr. Klaus C. Ewald: Die ausgewechselte Landschaft (2010)
Prof. Dr. Roger Scruton: Music and Morality (2010)
Tagungen:
«Was von allein wächst, wird weggemacht» Peter Kurzeck und die Natur (23./24. April 2020) Programm - abgesagt wegen Corona
Aesthetic Affectivity Reconsidered (2016)
The Meaning of Moods (2015), Bilder von der Moods Tagung (2015)
Gründungstagung der "European Philosophical Society for the Study of Emotions" (EPSSE) Programm (2014)
A Sense of Place - Landschaft und Heimat im Umweltschutz (2012)
Lehrveranstaltungen:
Seminar Ein Klassiker der Phänomenologie: Max Scheler
Seminar Wertethik
Seminar Das Weltbild der Igel - Naturethik einmal anders
Seminar Thinking through film
Seminar Vernunft und Gefühl
Seminar Kunst und Gefühl
Vorlesung "Wir hätten die Erde nicht aufgeben sollen" Eine Ethik für die Natur
Seminar Philosophie der Architektur: Schönes Haus vs. Steinengraben 5
Interdisziplinäre Ringvorlesung: Verantwortung für die Umwelt
Filmreihe zur Vorlesung: Henry James und die Liebe
Interviews:
Klimapolitik: Philosophie gegen den Klimawandel?
Derzeit sieht es so aus, als könnte die Kehrtwende in der Klimapolitik nicht mehr gelingen. Dürrekatastrophen, Unwetter und Nahrungsmittelknappheit werden die unabwendbaren Folgen sein. Aber liefert die Philosophie über die rein nutzen-orientierten Argumente hinaus noch weitere gute Gründe, den Menschen auf Naturschutz und Arterhalt zu verpflichten?
Interview